Jahresprogramm

"Jauchzet, frohlocket" - Festmusik zur Christnacht

Uhr     Ort: Stadtkirche St. Wenzel zu Naumburg

„Jauchzet, frohlocket“ – Festmusik zur Christnacht mit der 1. Kantate aus Bachs Weihnachtsoratorium

„Jauchzet, frohlocket“ – Festmusik zur Christnacht
mit der 1. Kantate aus Bachs Weihnachtsoratorium

24. Dezember | Dienstag | 22 Uhr | Eintritt frei | Spende erbeten


Sänger:innen des Bach Consort Leipzig, Mitglieder des Sächsischen Barockorchesters

unter Leitung von Thomaskantor i. R. Gotthold Schwarz


Wenzelsorganist Nicolas Berndt - Orgel
Pfarrerin Christina Lang - Texte

 

Der Einlass beginnt um 21.45 Uhr.
Der Eintritt ist frei; großzügige Spenden werden erbeten

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bringen Sie gerne wärmende Decken mit!

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In der nur von Kerzenschein erleuchteten Wenzelskirche erklingt Musik, die sich dem besonderen Geheimnis dieser „Nacht der Nächte“ nähern möchte: die 1. Kantate aus Bachs Weihnachtsoratorium.

In alten Aufzeichnungen des Musikarchivs der Stadtkirche St. Wenzel waren erste Hinweise zu finden, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts jene 1. Kantate aus eine zeitlang regelmäßig in der Christnacht aufgeführt wurde. Diese besondere Aufführungspraxis an einem der wichtigen Bachorte in Sachsen-Anhalt muss im gesamten mitteldeutschen Raum einmalig und stellt auch bis heute noch eine Besonderheit dar.

Lassen Sie sich also davon verzaubern, wenn Bachs berühmter Weihnachtsjubel in den Stunden der Heiligen Nacht erklingt, in denen das Weihnachtsfest seinen Ursprung genommen hat.

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Sächsisches Barockorchester. Als 1701 der charismatische Jurastudent Georg Philipp Telemann in Leipzig mit Kommilitonen das
„collegium musicum“ gründete, begann eine völlig neue Zeit des öffentlichen Musizierens in der
weltoffenen Messestadt. Wöchentliche Konzerte, Opernaufführungen und auch Unterhaltungsmusik
im Café Zimmermann prägten das Musikleben. 1729 übernahm Thomaskantor Johann Sebastian
Bach die Leitung dieses Ensembles und erlangte damit neue Möglichkeiten der Realisierung seiner
ehrgeizigen kirchenmusikalischen Projekte.
In der Tradition dieser „neuen“ mitreißenden Musizierkultur und dieser großen Komponisten sieht
sich das 1989 von Thomaskantor i.R. Gotthold Schwarz gegründete Sächsische Barockorchester. Zum
Repertoire des Ensembles gehören natürlich die großen Werke der Barockzeit, aber auch die
lebendige Pflege der überaus reichhaltigen und oft weniger bekannten Kirchenmusik Mittel- und
Norddeutschlands bilden einen Schwerpunkt der Arbeit. In Kooperation mit dem Telemann-
Forschungszentrum seiner Geburtsstadt Magdeburg und dem BACH-Archiv Leipzig konnten bereits
mehrere verschollene Werke wiederentdeckt, rekonstruiert und eingespielt bzw. historische
Konzerte zum Leben erweckt werden.
Inzwischen hat sich das Ensemble unter der Leitung des entdeckungsfreudigen Sängers und
Dirigenten Gotthold Schwarz mit seiner lebendigen Spielkultur und Finesse im Konzertbetrieb einen
Namen gemacht. Konzertreisen führten das Ensemble in die bedeutenden Musikzentren
Deutschlands sowie nach Frankreich, Schweden und Japan. In den letzten Jahren entstanden CD-
Produktionen mit Telemanns späten Oratorien „Der Tod Jesu“ und „Der Tag des Gerichts“ (in
Kooperation mit BACH Consort Leipzig), seiner wiederentdeckten und rekonstruierten Oper
„Germanicus“, Bass-Solokantaten mit Gotthold Schwarz sowie Kantaten des Norddeutschen Barock.
Zum Reformationsjubiläum entstand eine berührende Einspielung von wiederentdeckten Kantaten
zu Liedern von Martin Luther, zudem Einspielungen von Motetten der Bach-Familie (mit Leipziger
Cantorey) sowie des Passionsoratoriums „Wer ist der, so von Edöm kommt“ nach
Graun/Bach/Telemann (gemeinsam mit Concerto Vocale Leipzig) Eine enge Zusammenarbeit
verbindet das Ensemble mit dem Leipziger Thomanerchor. 2019 erschien eine gemeinsame CD mit
Kantaten J. S. Bachs, 2020 unter dem Titel „Unlocking Bach“ eine weitere, die Bezug nimmt auf die
von Bach selbst beschriebene „wohlbestellte Kirchenmusik“ und damit Historisches mit den
Musizierbedingungen der Corona-Zeit wunderbar vereint.

 

Als Sohn eines Kantors in Zwickau geboren, erhielt Gotthold Schwarz nach kurzzeitiger Mitgliedschaft im Thomanerchor seine musikalische Ausbildung an der Kirchenmusikschule Dresden sowie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Er studierte Gesang bei Gerda Schriever, Orgel bei Thomasorganist Hannes Kästner und Wolfgang Schetelich, Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch.

Einen Namen weltweit machte er sich als Lied- und Oratoriensänger und kann auf eine eindrucksvolle Diskographie mit den führenden Ensembles der Alten Musik verweisen. Meisterkurse und Konzertreisen führten ihn auf alle Kontinente.

Gotthold Schwarz wurde er im Juni 2016 zum 17. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach berufen und hatte dieses Amt bis Sommer 2021 inne. Dem Thomanerchor war er über 40 Jahre als Stimmbildner und immer wieder auch als interimistischer Kantor verbunden.

Als Thomaskantor dirigierte er die Motetten-, Kantaten- und Oratorienaufführungen des Thomanerchores in der Leipziger Thomaskirche. Reisen mit dem weltberühmten Knabenchor führten ihn durch Deutschland, Europa sowie nach Japan, China, USA und Kanada, mehrere davon mit dem Sächsischen Barockorchester und dem Gewandhausorchester.

Gotthold Schwarz ist Initiator und Leiter des Sächsischen Barockorchesters und dreier Vocalensembles. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste wurde der vielseitige Sänger und Dirigent 2017 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und als „herausragender Sänger der Alten Musik“ geehrt. Im März 2018 erhielt er zudem für seinen „außerordentlich intensiven und künstlerische Maßstäbe setzenden Umgang ( … ) mit dem Vokalwerk Georg Friedrich Telemanns“ und einen „gleichermaßen sensiblen wie exzellenten Umgang mit der Musiksprache Telemanns“ den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg. Außerdem wurde Gotthold Schwarz im September 2018 in der Torgauer Schlosskapelle die Johann Walter Plakette des Sächsischen Musikrats verliehen.

 

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